Hepatitis unklarer Ätiologie

Impfpräventabel: Nein

Quelle RKI: Histologische Befunde deuten auf eine virale Genese der Erkrankungsfälle hin, wobei die klassischen viralen Hepatitiserreger (Hepatitisvirus A bis E) als Verursacher ausgeschlossen wurden. In der Mehrzahl der Fälle wurden Adenoviren eines bestimmten Serotyps (41F) nachgewiesen. Adenovirus-Infektionen sind häufig und führen in der Regel zu einer leichten Erkrankung mit erkältungsähnlichen Symptomen, Erbrechen und Durchfall oder auch Konjunktividen. Bei den meisten Menschen, die sich mit einem Adenovirus infizieren, kommt es zu keinen Komplikationen.
Die derzeit führende Hypothese zur Ätiologie der aktuellen schweren Hepatitiden ist, dass ein Kofaktor bei Kindern mit einer Adenovirusinfektion, die unter normalen Umständen leicht verlaufen würde, eine schwerere Infektion oder immunvermittelte Leberschäden auslöst. Bei dem Kofaktor wird verschiedenen Hypothesen nachgegangen:
a. erhöhte Suszeptibilität, z. B. aufgrund einer fehlenden früheren Exposition gegenüber Adenoviren während der Pandemie;
b. eine frühere Infektion mit SARS-CoV-2 oder einer anderen Infektion;
c. eine Koinfektion mit SARS-CoV-2 oder einer anderen Infektion; oder
d. eine Toxin-, Arzneimittel- oder Umweltexposition.