Mpox (Affenpocken)
Impfpräventabel: Ja
Mpox werden durch das Affenpockenvirus (auch Monkeypox Virus, MPXV) verursacht und sind in West- und Zentralafrika bei Nagetieren verbreitet (Affen sind Fehlwirte). Affenpocken beim Menschen wurden erstmals 1970 in der Demokratischen Republik Kongo bei einem 9 Monate alten Jungen identifiziert. Seitdem wurden humane Fälle von Affenpocken insbesondere in west- und zentralafrikanischen Ländern gemeldet, darunter in Nigeria, Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo, der Republik Kongo und weiteren Ländern der Region. MPXV werden nach ihrer genetischen Struktur in verschiedene Kladen unterteilt. Bislang wurden menschliche MPXV-Infektionen in den Kladen Ia, Ib, IIa und IIb festgestellt, die jeweils unterschiedliche geografische Verbreitungsmuster zeigen.
Eine Affenpocken-Infektion verläuft bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Es können aber auch schwere Verläufe auftreten (insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem). Es treten viele unspezifische Symptome auf, darunter Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten. Zudem entwickeln sich Hautpusteln, die im Verlauf verkrusten und abfallen. Diese Hautveränderungen sind am gesamten Körper zu finden und erscheinen gleichzeitig in verschiedenen Stadien: Macula, Papula, Vesicula und Pustula. Weitere Informationen finden Sie auf den Mpox Seiten des RKI.
(Quelle RKI 15.08.2024) Aufgrund eines Anstiegs von Mpox im Jahr 2024 in mehreren afrikanischen Staaten, der von Mpox-Viren der Klade I ausgelöst wird, hat die WHO am 14.08.2024 eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite (PHEIC) für Mpox erklärt. Das Ausrufen eines PHEIC ermöglicht es betroffenen Ländern, dass weitere Maßnahmen ergriffen bzw. intensiviert werden können, z. B. hinsichtlich Impfstoffverfügbarkeit, dem Ausbau diagnostischer Kapazitäten und weiterer Public-Health-Maßnahmen.
Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Erkrankten!
Vermeiden von engen Kontakten zu und Verzehr von potenziell infizierten Tieren (verschiedene Nagetiere, Affen) in Endemiegebieten.
Impfung möglich bei Indikation (z. B. MSM ≥ 18 Jahre).
Solange ein Übertragungsrisiko besteht, sollten Personen mit Mpox-Ininfektion und deren PartnerInnen auf jeglichen Sex (oral, anal, vaginal), Berührungen und Küsse verzichten. Darüber hinaus sollten Betroffene nach Abheilen aller Läsionen für acht Wochen lang Kondome beim Sex benutzen, da das Virus auch noch eine Zeit lang in der Samenflüssigkeit vorhanden sein könnte.
In Deutschland ist ein abgeschwächter (= attenuierter) Lebendimpfstoff ab 12 Jahren zugelassen, der nicht vermehrungsfähige Viren enthält.
Bei Indikation (siehe STIKO-Empfehlung) erfolgt für Personen ≥ 18 Jahre ohne Pockenimpfung in der Vergangenheit die Grundimmunisierung s.c. mit 2 Impfstoffdosen im Abstand von mind. 28 Tagen. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, reicht eine einmalige Dosis aus.
Name: Imvanex
- Hersteller: Bavarian Nordic
- Impfstoff gegen: Mpox (Affenpocken)
- Typ: Lebendimpfstoff nicht replikationsfähig
- Ab: 12 Jahre
- Bis: ohne Altersgrenze
- Dosierung:
Grundimmunisierung bei bisher Ungeimpften: 2 Dosen (0,5 ml s. c.) im Mindestabstand von 28 Tagen
Personen, die bereits in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden: 1 Dosis (0,5 ml s. c.)
Eine PEP sollte so früh wie möglich innerhalb von bis zu 14 Tagen nach der Exposition erfolgen.
Als Alternative kann der Impfstoff Jynneos von Bavarian-Nordic verwendet werden, da er nahezu identisch mit Imvanex ist.
Die Impfung kann auch bei immungeschwächten Personen erfolgen.
Für Schwangere sowie Kinder unter 12 Jahren ist der Impfstoff jedoch nicht zugelassen.
Zielgruppe: MSM (Männer, die Sex mit Männern haben)
STIKO: Männer ≥ 18 Jahre, die Sex mit Männern haben und dabei häufig die Partner wechseln, sollen s. c. 2 Impfstoffdosen Imvanex im Mindestabstand von 28 Tagen erhalten. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft worden sind, ist eine einmalige Impfung ausreichend.