Mumps

Impfpräventabel: Ja

Mumps ist eine akute Viruserkrankung, die vorwiegend im Kindesalter, aber auch bei Erwachsenen auftritt. Für diese Parotitis epidemica, im Volksmund auch Ziegenpeter genannt, ist eine Entzündung der Speicheldrüsen, vor allem der Ohrspeicheldrüse, charakteristisch.
Der Erreger, ein RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviren, Genus Rubulavirus, ist weltweit endemisch verbreitet. Der Mensch ist das einzige Reservoir für das Mumpsvirus. In der Vorimpfära bis Mitte der 1970er Jahre waren vor allem 5- bis 9-jährige Kinder an Mumps erkrank. Nach Einführung der Impfung in Deutschland hat eine Verschiebung der Mumps-Fälle in höhere Erkrankungsalter stattgefunden. Dies wurde auch in den USA und Kanada sowie anderen Ländern Europas registriert. Mit steigendem Erkrankungsalter wird eine Zunahme der Komplikationsrate beobachtet.
Da der Kontagionsindex bei Mumps, verglichen z. B. mit Masern, relativ niedrig ist (ca. 50 %), liegt das Erkrankungsalter hier deutlich höher: Mumps ist meist eine Erkrankung im frühen Schulalter. Die Krankheit kommt aber immer noch relativ oft bei Jugendlichen und sogar Erwachsenen vor.
Mumps-Infektionen im Kleinkindalter verlaufen 30 - 40 % subklinisch oder als akute respiratorische Erkrankungen (40-50 %). Wenn die Krankheit ausbricht, kommt es nach einer Inkubationszeit von etwa 16 bis 18 (12 - 25) Tagen zu unspezifischen Prodomi in Form von Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Muskelschmerzen, respiratorischen Symptomen und geringem Fieber. Bei bis zu 80 % der Betroffenen tritt innerhalb der folgenden Tage eine ein- oder doppelseitige Parotitis auf, welche etwa 3 - 8 Tage andauert. Auch die übrigen Speicheldrüsen können allein oder zusätzlich befallen sein.
Komplikation bei Mumps treten relativ häufig auf. Eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems gehört nach den Speicheldrüsenschwellungen zu den häufigsten Komplikationen. Eine Mumps-Enzephalitis entwickeln unter 1 % der Erkrankten, endet bei 1,5 % der Fälle tödlich. Bei 15 - 30 % der jugendlichen und erwachsenen Männer kommt es zu einer Orchitis, die selten eine Sterilität hinterlassen kann. Etwa 5 % der erkrankten jugendlichen und erwachsenen Frauen tritt eine Oophoritis auf, und bei bis zu 30 % eine Mastitis. Eine zwar seltene, aber typische Komplikation der Mumps ist ein einseitiger oder doppelseitiger bleibender Hörverlust. Mumps hinterlässt in der Regel eine lebenslange Immunität.

Name: M-M-RVaxPro

  • Hersteller: MSD
  • Impfstoff gegen: Masern, Mumps, Röteln
  • Typ: Lebendimpfstoff
  • Ab: (9) - 12 Monate
  • Bis: ohne Altersgrenze
  • Dosierung:

    Personen ab 12 Monate: 1 mal 0,5 ml i. m. oder s. c.; 2. Dosis frühestens 4 Wochen nach der 1. Dosis (gemäß STIKO im Alter von 11 und 15 Monaten).
    Kindern von 9 bis 12 Monaten kann eine Impfdosis verabreicht werden, wenn ein früher Impfschutz notwendig ist. Diese Kinder sollten die 2. Dosis zu Beginn des 2. Lebensjahres erhalten.
    STIKO-Empfehlung: Ungeimpfte Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter: zweimalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff. Einmal geimpfte Frauen im gebärfähigen Alter, erhalten eine weitere Dosis. Nach der Impfung mind. 4 Wochen zur Schwangerschaft warten.

Name: Priorix

  • Hersteller: GSK (GlaxoSmithKline)
  • Impfstoff gegen: Masern, Mumps, Röteln
  • Typ: Lebendimpfstoff
  • Ab: 9 Monate
  • Bis: ohne Altersgrenze
  • Dosierung:

    Personen ab 12 Monate: 1 mal 0,5 ml i. m. oder s. c.; 2. Dosis frühestens 4 Wochen nach der 1. Dosis (gemäß STIKO im Alter von 11 und 15 Monaten).
    Kindern von 9 bis 12 Monaten kann eine Impfdosis verabreicht werden, wenn ein früher Impfschutz notwendig ist. Diese Kinder sollten die 2. Dosis zu Beginn des 2. Lebensjahres erhalten.
    STIKO-Empfehlung: Ungeimpfte Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter: zweimalige Impfung mit einem MMR-Impfstoff. Einmal geimpfte Frauen im gebärfähigen Alter, erhalten eine weitere Dosis. Nach der Impfung mind. 4 Wochen zur Schwangerschaft warten.

Name: Priorix Tetra

  • Hersteller: GSK (GlaxoSmithKline)
  • Impfstoff gegen: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen
  • Typ: Lebendimpfstoff
  • Ab: (9) - 11 Monate
  • Bis: ohne Altersgrenze
  • Dosierung:

    Personen ab dem vollendeten 11. Lebensmonat: 1 mal 0,5 ml i. m. oder s. c.; 2. Dosis frühestens 4 Wochen nach der 1. Dosis (gemäß STIKO im Alter von 11 und 15 Monaten/FI: vorzugsweise im Abstand von 6 Wochen bis 3 Monate).
    Kindern von 9 bis 12 Monaten kann eine Impfdosis verabreicht werden, wenn ein früher Impfschutz notwendig ist. Diese Kinder sollten die 2. Dosis zu Beginn des 2. Lebensjahres erhalten.
    STIKO-Empfehlung: Ungeimpfte Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter: zweimalige Impfung mit einem MMR-V-Impfstoff. Einmal geimpfte Frauen im gebärfähigen Alter, erhalten eine weitere Dosis. Nach der Impfung mind. 4 Wochen zur Schwangerschaft warten.

Name: ProQuad

  • Hersteller: MSD
  • Impfstoff gegen: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen
  • Typ: Lebendimpfstoff
  • Ab: (9) - 12 Monate
  • Bis: ohne Altersgrenze
  • Dosierung:

    Personen ab 12. Monate: 1 mal 0,5 ml i. m. oder s. c.; 2. Dosis frühestens 4 Wochen nach der 1. Dosis (gemäß STIKO im Alter von 11 und 15 Monaten/FI: nnerhalb von 3 Monaten nach der ersten Dosis).
    Kindern von 9 bis 12 Monaten kann eine Impfdosis verabreicht werden, wenn ein früher Impfschutz notwendig ist. Diese Kinder sollten die 2. Dosis zu Beginn des 2. Lebensjahres erhalten.
    STIKO-Empfehlung: Ungeimpfte Frauen oder Frauen mit unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter: zweimalige Impfung mit einem MMR-V-Impfstoff. Einmal geimpfte Frauen im gebärfähigen Alter, erhalten eine weitere Dosis. Nach der Impfung mind. 4 Wochen zur Schwangerschaft warten.

Zielgruppe: Schwangere und Stillende

Schwangere Frauen dürfen nicht mit einem Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoff geimpft werden. Nach der Impfung sollte eine Schwangerschaft über einen Zeitraum von einem Monat verhindert werden.
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Masern-Mumps-Röteln-Lebendimpfstoff während der Stillzeit vor. Es ist nicht bekannt, ob Masern- oder Mumpsviren mit der Muttermilch ausgeschieden werden.