Nipahvirus-Infektionen

Impfpräventabel: Nein

Quelle Robert-Koch-Institut / Infektionskrankheiten: Nipahviren sind zoonotische Paramyxoviren aus der Gattung der Henipaviren. Sie können beim Menschen eine schwere Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) auslösen, begleitet von respiratorischen Symptomen.
Das Nipahvirus wurde 1999 als Auslöser eines großen Krankheitsausbruches bei Schweinen und Menschen (über 200 humane Fälle) in Malaysia und Singapur entdeckt. Ausbrüche wurden in Folge auch in Bangladesh und Indien registriert. In den beobachteten Ausbrüchen starb mehr als jeder zweite Betroffene. Nipahvirus-infizierte erwachsene Schweine zeigen kaum Symptome.

Das Reservoir der Viren sind Flughunde der Gattung Pteropus, die in einem weiten Streifen von Süd- über Südostasien bis nach Nord- und Ost-Australien vorkommen sowie auf Madagaskar und einigen Inseln des Westlichen Pazifiks.
Die Flughunde scheiden die Viren z. B. in Urin und Speichel aus. In bisherigen Ausbrüchen wurden Menschen durch den Kontakt zu Intermediärwirten (Schweine) infiziert, außerdem über durch Flughunde kontaminierte pflanzliche Nahrung wie Früchte und Palmsaft. Nipahviren können auch von Mensch zu Mensch weitergegeben werden; es sind Ausbrüche mit einem signifikanten Anteil nosokomialer Infektionen (Virusverbreitung im medizinischen Kontext) bekannt. Einen Impfstoff gegen das Nipahvirus gibt es bislang nicht, ebenso wenig spezifische Medikamente.

Menschliche Infektionen mit beiden Viren wären in Deutschland als weitere "bedrohliche Krankheiten" gemäß § 6 IfSG an das Gesundheitsamt zu melden, damit Maßnahmen getroffen werden können, die eine weitere Verbreitung verhindern.

 

Kontakt zu Flughunden bzw. indirekt kontaminierten Früchten inklusive Palmsaft meiden.