Zikavirus-Erkrankungen

Impfpräventabel: Nein

Das Zika-Virus (ZIKV) wird durch Aedes aegypti aber auch durch andere Aedes-Arten auf den Menschen übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Geschlechtsverkehr, Bluttransfusionen oder in der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind ist möglich. Das ZIKA-Virus gehört zu den Flaviviren, es wurde in 1947 zum ersten Mal von einem Affen aus dem ZIKA-Wald in Uganda isoliert.
Die Inkubationsperiode beträgt 3 - 12 Tage nach dem Biss durch eine infizierte Stechmücke. Sehr häufig verläuft die Infektion asymptomatisch (etwa 80 %) oder mit milden Symptomen. In anderen Fällen geht die Erkrankung mit leichtem Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, einer Entzündung der Augenbindehaut sowie seltener Muskel- bzw. Kopfschmerzen und Erbrechen einher. Die Sympzome klinge meist innerhalb von 3 bis 7 Tagen ab. Todesfälle sind vereinzelt dokumentiert, eigentlich nur bei Vorerkrankungen. Es besteht ein erhöhtes Risiko für neurologische Komplikationen, insbesondere dem mit aufsteigenden Lähmungen einhergehenden Guillain-Barré-Syndrom.
Im Rahmen einer ZIKV-Epidemie wurde 2015 in Brasilien ein Anstieg von Fällen einer Mikrozephalie bei Neugeborenen berichtet. Hierbei handelt es sich um einen relativ kleinen Kopfumfang mit häufig einhergehender geistiger Behinderung. Epidemiologisch konnte eine Assoziation dieser Probleme der intrauterinen Kindsentwicklung mit einer ZIKV-Infektion in der Schwangerschaft nachgewiesen werden. Der kausale Zusammenhang wird von der WHO als gesichert eingestuft. Das Risiko scheint im 1. und 2. Trimenon höher zu sein als im letzten Trimenon.
Eine durchgemachte Infektion erzeugt wahrscheinlich eine lebenslange Immunität.

Schwerpunkte der ZIKV-Übertragung sind Mittel- und Südamerika (insbesondere Brasilien und Kolumbien) sowie einige pazifische Inseln Ozeaniens. Vor Ort erworbene Krankheitsfälle wurden aus den USA (u. a. Puerto Rico, Texas und Florida), den Ländern West- und Zentralafrikas sowie aus Südostasien (u. a. Thailand, Vietnam, Singapur) berichtet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat seit März 2017 entsprechend den verfügbaren infektionsepidemiologischen Daten alle Länder weltweit in Risikokategorien eingeordnet.
Bislang existiert weder eine zugelassene Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe.

Insektenstiche vermeiden; guter Mückenschutz

Vermeidung von Insektenstichen
Die konsequente Anwendung folgender Maßnahmen dienen der Vermeidung von Insektenstichen um damit das Risiko von durch Anthropoden übertragenen Erkrankungen (z. B. Malaria, Denguefieber, Chikungunyafieber, Gelbfieber, usw.) zu verringern:
- Anwendung von Moskitonetzen (Imprägnierung mit Repellents)
- Einreiben unbedeckter Hautstellen mit Repellentien
- Tragen von heller (mit Repellents imprägnierter) hautbedeckender Kleidung
- Aufenthalt in mückensicheren Räumen (Fliegengitter)

Zielgruppe: Schwangere und Stillende

Schwangere und Frauen, die schwanger werden wollen, sollen von vermeidbaren Reisen in Zika-Infektionegebiete (vor allem nach Brasilien) absehen, da ein Risiko frühkindlicher Fehlbildungen bei einer Infektion der Frau besteht. Bei unvermeidbaren Reisen muss auf eine ganztägige konsequente Anwendung persönlicher Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung von Mückenstichen geachtet werden. Da eine sexuelle Übertragbarkeit der Zika-Virus-Infektion möglich ist, wird während und nach dem Aufenthalt in einem Infektionsgebiet bei Sexualverkehr mit Schwangeren Kondomgebrauch für die Dauer der Schwangerschaft empfohlen. Frauen sollten für 8 Wochen nach Rückkehr aus den Ausbruchsgebieten eine Schwangerschaft verhindern. Sind auf der Reise oder kurz danach Symptome einer möglichen Zika-Virus-Infektion (z. B. Fieber, Hautauschlag, Gelenkschmerzen) aufgetreten, sollte eine Schwangerschaft für 6 Monate verhindert werden. Männliche Reiserückkehrer sollten darüber hinaus bewerten, ob die Dauer des Aufenthaltes und das persönliche Risikoprofil vor Ort es rechtfertigen, nach Rückkehr seinen Sexualpartner für die Dauer von 2 Monate durch Kondomgebrauch zu schützen. Sind auf der Reise oder kurz danach Symptome einer möglichen Zika-Virus-Infektion (z. B. Fieber, Hautauschlag, Gelenkschmerzen) aufgetreten, sollten sie auf jeden Fall 6 Monate Kondome gebrauchen.