Pest

Impfpräventabel: Nein

Die Pest ist eine bakterielle Infektion von Nagetieren (vor allem Ratten). Auslöser ist das hochinfektiöse Bakterium Yersinia pestis, das unter schlechten hygienischen Bedingungen auch auf den Menschen übertragen werden kann und dann zu schweren Krankheitsverläufen mit hoher Sterberate führen kann. Der klassische Infektionsweg ist der Übertragungsweg durch infizierte Tiere (z. B. Ratten, sonstige Nagetiere) über Vektoren (Flöhe) auf den Menschen. Die direkte Übertragung von Tieren auf den Menschen über infizierte tierische Sekrete wurde ebenfalls beschrieben, z. B. nach Kontakt mit toten Wildtieren. Die Übertragung von Y. pestis von Mensch zu Mensch ist z. B. durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten (z. B. durch Buboneneiter) möglich. Eine Übertragung duch Tröpfcheninfektion ist vor allem bei der Lungenpest beschrieben.
Die Beulenpest, die ca. 80 - 95 % aller weltweit verzeichneten Pestfälle ausmacht, ist durch einen plötzlichen Symptombeginn mit Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Fieber, Schüttelfrost und Bewusstseinsstörungen gekennzeichnet. Typisch sind druckschmerzhafte Schwellungen von Lymphknoten am Körper, meist in der Leistenregion (Bubonen), die unter Freisetzung eines infektiösen eitrigen Sekretes platzen können. Die Letalität liegt unbehandelt bei 40 - 60 %, behandelt bei 10 - 15 %.
Die Lungenpest verläuft fulminant. Typische Symptome sind plötzlicher Krankheitsbeginn mit erhöhter Temperatur bzw. Fieber oder Schüttelfrost, Kopfschmerzen, schnell zunehmende Tachypnoe und Dyspnoe, Hypoxie, Brustschmerzen, Husten, Hämoptysen und Tachykardie. Die unbehandelte primäre Lungenpest verläuft zu nahezu 100 % tödlich, bei frühzeitigem Therapiebeginn ist die Prognose allerdings deutlich günstiger. Die Inkubationszeit beträgt 1 bis 3 Tage.
In Europa spielt die Erkrankung heute keine Rolle mehr. In einigen Regionen Afrikas, Asiens sowie Süd-, Mittel- und Nordamerikas gibt es jedoch immer wieder Pest-Ausbrüche.

Hygiene, Kontakt zu Nagetieren und Flöhen meiden

Expositionsprophylaxe
In Ausbruchsgebieten kann das Vorkommen von Pest durch eine konsequente Bekämpfung der Vektoren und der Reservoire (in der Regel Nager) deutlich vermindert werden. Reisende in Endemiegebiete sollten den Kontakt insbesondere mit potenziell betroffenen Tieren und Flöhen meiden. Dazu gehören neben den Wildtieren auch freilebende Haustiere, insbesondere Katzen.