Tuberkulose

Impfpräventabel: Nein

Die Tuberkulose (TB, aber auch Bacille Calmette Guérin = BCG) ist weltweit verbreitet und gehört neben HIV/AIDS und Malaria zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung soll mit Tuberkulose-Erregern infiziert sein. Nach Angaben der WHO erkranken jährlich etwa 10 Millionen Menschen an einer Tuberkulose und etwa 1,5 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen dieser Krankheit. TB ist besonders gefährlich für Menschen mit HIV und trägt zur Entstehung von Resistenzen gegen Antibiotika bei. Die meisten Neuerkrankungen treten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Rund die Hälfte aller TB-Infizierten lebt in acht Ländern: Bangladesch, China, Indien, Indonesien, Nigeria, Pakistan, den Philippinen und Südafrika.

Der häufigste Erreger von Tuberkulose-Infektionen beim Menschen ist Mycobacterium tuberculosis.
Die Übertragung der Erreger erfolgt in der Regel aerogen von Mensch zu Mensch. Die Inkubationszeit M. tuberculosis beträgt im Durchschnitt 6 – 8 Wochen. In den meisten Fällen gelingt es dem Organismus, die Tuberkulosebakterien zu bekämpfen oder sie abzukapseln (latente tuberkulöse Infektion, LTBI). Nur etwa 5 – 10 % der Infizierten erkrankt an einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose. Unbehandelt nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf, der häufig mit unspezifischen Symptomen wie Appetitverlust (Gewichtsabnahme), subfebrilen Temperaturen, Nachtschweiß und Husten einhergeht. Die klassische Tuberkulose verläuft in drei Stadien: Primärstadium mit Vermehrung der Mykobakterien in den Alveolen (bei Infektion über die Atemwege) oder der Peyerschen Plaques (bei Infektion über den Gastrointestinaltrakt) und Befall der zugehörigen Lymphknoten. Im Sekundärstadium kann es zur lymphogenen oder hämatogenen Aussaat kommen, was besonders bei Kleinkindern und Immungeschwächten gefürchtet ist (generalisierte/Miliartuberkulose, Meningitis tuberculosa). Schließlich kann es im Spätstadium zur Reaktivierung einzelner Organherde, z. B. als Lungen-, Knochen-, Nieren- oder Urogenitaltuberkulose kommen. Das Krankheitsbild ist entsprechend dem Verlauf vielfältig.

Die Tuberkulose-Impfung (Lebendimpfstoff BCG) wird seit 1921 weltweit eingesetzt. In Deutschland wird sie jedoch seit 1998 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht mehr empfohlen und ist auch nicht mehr erhältlich.

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